Die Honigschleuder ist wieder in Betrieb
Nektar
Das ist ein Ding. Nektar gehört zur deutschen Rockszene
obwohl ausschließlich von englischen Musikern gegründet. Und das kam so: In den
sechziger Jahren tourten verschiedene englische Bands – heute alle vergessen –
auf dem Kontinent. Als ihnen das Geld ausging, blieben sie in Deutschland
hängen. Bei diversen Jamsessions im Hamburger Starclub machten einige Musiker
die Bekanntschaft mit Roye Albrighton und gründeten 1969 eine Band. Neben den
Musikern kam auch ein Lightshowspezialist dazu. Musikalisch standen Beatles,
King Crimson und Vanilla Fudge Pate. Ein amerikanischer Manager entdeckte die
Band und nahm mit Nektar in den USA eine LP auf. Leider unveröffentlicht. Die
Band kehrte nach Deutschland zurück. 1971 wurde hier die erste LP bei einem
deutschen Label auf den Markt gebracht und damit startete die Karriere der
Band. So erklärt sich, eine deutsche Rockband mit ausschließlich englischen
Musikern. Ironie der Geschichte ist auch, dass Nektar in den nächsten Jahren
eine goldene Schallplatte in den USA erreichte. In den Folgejahren war der
kreative Output der Band gewaltig, sechs LPs in drei Jahren. Und es kam wie es
leider häufiger kommt: Nektar war ausgesogen. Aber 1998 die große Hoffnung der
Prog Fans erfüllt sich: Nektar ist in Originalbesetzung wieder da. Und 2014
bringt die Band das 13. Album „Time Machine“ heraus. Damit knüpft die Band an
die großen Erfolge von „Remember The Future“ und „A Tab In The Ocean“ an. Wohl
auch, weil Billy Sherwood, Mitbegründer von Yes, das Werk produzierte. Jetzt
ist Nektar wieder On The Road in Italien, Großbritannien, Benelux und mit
einigen Shows in Deutschland. Eine davon im Heimathaus Twist. Nektar wird u. a.
die Gründungsmitglieder Roye Albrighton und Ron Howden in der Band haben.
Nektar wird live den Beweis antreten, zu den Wegweisern des so genannten
Neo-Prog zu gehören.